GIESSEN (hm). Es war eine etwas andere Vernissage: Die zu diesem Anlaß extra aus Köln angereiste Moraltheologin Dr. Eva A. Damski philosophierte ebenso ausschweifend wie tiefgreifend über die "symbolische Aufgeladenheit der digitalimpressionistischen Exponate", die Künstlerin selbst verteilte unter den Gästen Erdbeerbowle und schilderte in einführenden Worten zur Ausstellung ihre nächtelange Arbeit am Computer. "Ich schob ein Pixel nach links. drei nach rechts,..."
Zwischendurch verschluckte ein braungelockter Herr im Anzug meterlange Luftballons, und ein flinker Küchenhelfer mit ausländischem Akzent servierte ofenfrisches Knobibrot. In den Genuß dieser kulinarischen, optischen und akustischen Schmankerl kamen die Gäste der Ausstellungseröffnung im Gießener MuK. Hertha Schwätzig alias Astrid Irmer feierte die Weltpremiere ihrer Ausstellung "Rundum Hertha - Hertha Rundum" in ihrer Heimatstadt. Zu diesem Anlaß hatte sie illustre Gäste mitgebracht, darunter den Zauberer und Kuriosity-Künstler Konrad Stöckl aus Hamburg. Begleitend hörten die Besucher Auszüge aus der frisch aus dem Preßwerk mitgebrachten Hertha-CD, unter anderem das Hörspiel "Die Hochzeit zu Kana" und das an eine rappende Nina Hagen erinnernde Opener-Stück "Ich bin wieder da". Das zwölfseitige Booklet gleicht einem Ausstellungskatalog zur ersten Hertha-Kunstausstellung. Deren großformatige "Computer-Gemälde" sowie das von Astrid Irmer ebenfalls selbst entworfene und realisierte Perlmosaik sind noch bis zum 10. Juni in den Räumen des Musik- und Kunstvereins an der Automeile zu sehen.
Zur Finissage an jenem Donnerstag abend der nächsten Woche wird die zaubernde, singende, Männer zersägende Botschafterin der Lebensfreude ihre aktuelle Show "Die Zeiten werden Hertha" zum besten geben. |